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Ausstellung „ICH“: Kunst als Ausdruck von Heilung und Selbstfindung

Noch bis zum 4. Oktober wird die Ausstellung „ICH“ von Wilma Münnich in Haus 1 des Zentrum für Psychiatrie Reichenau präsentiert. Ihre Bilder sind während einer Traumatherapie entstanden. Sie bieten eine kraftvolle und emotionale Auseinandersetzung mit den Tiefen der menschlichen Seele. 

In Wilma Münnichs Bildern, die in einer einzigartigen Mischtechnik gestaltet sind, verschmelzen Aquarell, Acryl, Tusche, Filzstifte, Sprayfarben und Blattmetall zu eindrucksvollen Darstellungen von Heilung und Selbstfindung. Ein wichtiger Bestandteil der Werke sind auch Gipsbinden, die sich über jedes einzelne Gemälde ziehen.

Betrachtet man ihre Werke näher, erkennt man, dass in jedem ihrer Bilder die Spirale, welche das Leben symbolisieren soll, die Kernaussage der Ausstellung betont: die Vielschichtigkeit menschlicher Emotionen und Erlebnisse.

Nach einem Klinikaufenthalt verspürte die Künstlerin plötzlich einen intensiven Drang, wieder mit dem Malen zu beginnen – eine Leidenschaft, die sie sich nach einem schlimmen Schicksalsschlag aufgegeben hatte. Von einer Unruhe getrieben, kaufte sie Gipsbinden und begann, diese auf Keilrahmen zu formen. Sie erkannte, dass die Gipsbinden symbolisch für den Schutz und die Heilung ihrer eigenen seelischen Wunden stehen.

Kunst als Bestandteil der Gesprächstherapie

Die Kunstwerke waren ein wesentlicher Bestandteil von Münnichs Gesprächstherapie. Die Bilder entstanden in den vergangenen fünf Jahren sowohl im Offenen Atelier des ZfP Reichenau als auch in ihrem eigenen Atelier.

Das kreative Schaffen half ihr, mit ihrer Trauer und ihren Emotionen umzugehen und einen Weg zur inneren Heilung zu finden. So schuf sie Gemälde, die ihre seelische Heilung wiederspiegeln, und plante zwischenzeitlich, diese im Beisein ihres Therapeuten zu verbrennen, um mit einem Teil ihres Lebens abzuschließen. Doch statt der Verbrennung entschied sie sich schließlich, ihre Werke auszustellen – eine erstaunliche Wendung auf ihrem Weg zurück ins Leben.

Die Ausstellung lädt ein, sich in dem tiefen Blau, welches die Bilder immer mal wieder durchtränkt, zu verlieren und sich auf eine emotionale und therapeutische Reise mit der Künstlerin einzulassen.


Alle Interessierten sind herzlich willkommen, die Ausstellung zu besuchen! 


Dauer:                                  Bis 4. Oktober 2024
Öffnungszeiten:                 Täglich von 9:00 bis 17:00 Uhr
Ort:                                       Verwaltungsflur (Haus 1) des ZfP Reichenau