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Nächster Halt: Reichenau – Jede Menge Applaus für inklusives Theater

Alle drei Vorstellungen sind komplett ausgebucht, es gibt Standing Ovations und am Ende singt sogar das Publikum mit: Das Theaterstück „Nächster Halt: Reichenau“ ist ein voller Erfolg. Mehr als 450 Menschen haben sich von dem Stück, das im Festsaal des ZfP Reichenau aufgeführt wurde, begeistern lassen.

Das Stück handelt von einem Zug, der am Bahnhof Reichenau liegenbleibt. Unter diesen Umständen entstehen Verbindungen zwischen Menschen, die sonst wohl nie miteinander ins Gespräch kommen würden: Zum Beispiel wird ein Pfarrer von einer genervten Adligen mit den ganz großen Sinnfragen des Lebens konfrontiert.

Ein Physikprofessor, dessen zweite Leidenschaft die Geschichte der Reichenau ist, erläutert einem Reporter die mobile Sonnenuhr, die der Mönch Hermann der Lahme im 11. Jahrhundert konstruiert hat. Dabei war der Journalist eigentlich nur vorbeigekommen, weil er wissen wollte, warum der Zug liegen geblieben ist.

Zum Schluss singen alle mit

Kurz vor Ende des Stücks hat ein Gitarre spielender Ornithologe seinen zweiten Auftritt. Sein Lied über Amseln reißt spätestens jetzt alle mit und bringt „ein Hoch in die Herzen“ – so wie es in dem selbst komponierten Song heißt.

Zum Schluss gibt es vom Publikum tosenden Applaus im Stehen für alle Mitwirkenden – und dann singen alle im Festsaal das Ornithologen-Lied noch einmal.

Die 21 Schauspielenden sind eine bunt zusammengewürfelte Gruppe aus aktuellen und ehemaligen Patient:innen, Bewohner:innen, Mitarbeitenden und Externen. Anlass für das Stück ist das 1300-jährige Jubiläum der Gemeinde Reichenau, das dieses Jahr unter dem Motto „Wir knüpfen ein Band“ gefeiert wird.

Mitte Dezember hatte sich die Gruppe, die von einem kleinen Team rund um Theaterpädagogin Caroline Renz angeleitet wurde, zum ersten Mal getroffen. Zu diesem Zeitpunkt existierte noch nicht einmal das Stück. In etwas mehr als zwei Monaten ist die Gruppe zusammengewachsen und ein starkes Team geworden.