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StäB erfolgreich implementiert

Die Anmeldung für StäB kann von jedem niedergelassenen Facharzt, aber auch von Mitarbeitern des sozialpsychiatrischen Dienstes oder anderen ambulanten Stellen erfolgen. Im fachärztlichen Aufnahmegespräch vor Ort werden die gesetzlich vorgegebenen Rahmenbedingungen abgeklärt: Einverständnis aller im Haushalt lebenden volljährigen Personen bzw. der Leitung der Einrichtung, in der der Patient lebt, Möglichkeit des ungestörten 4-Augen-Gesprächs, sichergestellte häusliche Versorgung des Patienten und bei Kindern im Haushalt Ausschluss einer Kindeswohlgefährdung. Bei manifester Eigen- und Fremdgefährdung ist StäB nicht möglich.

Im Gegensatz zu anderen Kliniken im Bundesgebiet, die StäB anbieten, haben wir uns dazu entschieden, keine störungsspezifische Behandlungseinheiten entsprechend der Klinikstruktur aufzubauen, sondern Patienten mit Störungen aus dem gesamten Spektrum der Psychiatrie leitliniengerecht zu mit einem aufsuchenden Team zu behandeln. Die Fachlichkeit wird durch qualifizierte Mitarbeitende und Oberärzte sichergestellt.

Ein Vorteil von StäB ist die unmittelbare Möglichkeit, das soziale Umfeld des Patienten in die Behandlung einbeziehen zu können. Auch können die nicht selten psychischen Krisen zugrundeliegenden sozialen Ursachen schneller und zuverlässiger erkannt und behandelt werden, als dies bei der Behandlung auf einer Station möglich ist. Generell erhalten die Patienten zwei Kontakte pro Werktag/einen Kontakt an Wochenenden und Feiertagen. Ein Kontakt dauert zwischen 45 und 60 Minuten. Es besteht eine durchgehende telefonische Erreichbarkeit des Teams und im Notfall die Möglichkeit, direkt auf eine Station des ZfP aufgenommen zu werden, sollte die Versorgung zu Hause nicht mehr sichergestellt sein (z.B. bei akuter Suizidalität).

Es behandelt ein multiprofessionelles Team, das dual geleitet wird. Alle Mitarbeiter durchlaufen eine Ausbildung in systemischem Arbeiten und systemischer Beratung am Bodenseeinstitut Radolfzell.

Seit dem 01.03.2018 wurden 47 Patienten behandelt. Die durchschnittliche Verweildauer betrug 28,8 Tage. Der größte Teil der Patienten war an psychotischen und affektiven Störungen erkrankt.

Perspektive: Es ist geplant, die Behandlungskapazität bis Ende 2019 auf 15 (bis 18 Betten) auszubauen und auch gerontopsychiatrische Patienten aufzunehmen. Weiter soll StäB im gesamten Landkreis Konstanz angeboten werden.

Ansprechpartner und mehr Informationen zu StäB finden Sie hier