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Vortrag zum Gedenktag für die NS-Opfer

Im diesjährigen Vortrag zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus wurde die Entwicklung der Eugenik und insbesondere der Rassenhygiene in Deutschland aufgezeigt. Durch diese Ideologien wurde ein politisches Klima geschaffen, in dem schließlich nicht nur Zwangssterilisationen, sondern auch Krankenmorde Realität wurden.

Dr. Caroline Wolf hatte sich in ihrer Forschung auch mit den Auswirkungen eugenischen Gedankenguts und dessen Aufarbeitung nach dem Krieg beschäftigt. Exemplarisch untersucht wurden dabei die Entwicklung und die ethischen Positionen der deutschen Humangenetik nach dem Krieg und die des Vereins „Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V.“. Im Rahmen der Einführung neuer humangenetischer Techniken kam und kommt es immer wieder zu Konflikten bezüglich ihrer Akzeptanz und bis heute wird dabei immer wieder der Vorwurf laut, die Humangenetik verfolge eugenische Ziele. Der Vortrag skizzierte den gesellschaftlichen und politischen Kontext und die historischen Hintergründe dieser Diskussionen von Eugenik und Rassenhygiene bis heute.

Der Vortrag trug den Titel "Die Entwicklung der Eugenik in Deutschland und ihre Aufarbeitung nach 1945 am Beispiel von Humangenetik und Lebenshilfe".

Dr. Caroline Wolf, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit diesem Themenkomplex. Sie verfasste darüber ihre medizinische Dissertation an der Universität des Saarlandes und veröffentlichte eine einschlägige Monographie. Sie ist Oberärztin in der Klinik für Alterspsychiatrie im ZfP Reichenau, seit 01.12.2018 Vorsitzende des dortigen Ethik-Komitees. Seit ihrer Studienzeit ist sie aktiv im Arbeitskreis Medizin und Gewissen der IPPNW e. V. (Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung).