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Ringvorlesung Psychotherapie, Psychotherapie nach erworbenen Hirnschädigungen

11. Mai 2017
19:30 Uhr bis 21:00 Uhr
Uni Konstanz, Raum A702

Psychotherapie nach erworbenen Hirnschädigungen: Kombination verhaltenstherapeutischer und neuropsychologischer Behandlungsmethoden
Prof. Dr. Cornelia Exner, Universität Leipzig
Für Patienten mit einer erworbenen Hirnschädigung stellen bleibende neuropsychologische Störungen das größte Hindernis für die Rückkehr in ein selbstständiges Leben im Alltag dar. Gleichzeitig ist nach einer Hirnschädigung das Risiko, eine psychische Störung zu entwickeln, lebenslang erhöht. Komorbide psychische Störungen nach einer Hirnschädigung, insbesondere Depressionen, reduzieren zusätzlich das psychosoziale Funktionsniveau und gefährden den weiteren Rehabilitationserfolg. Die Behandlung dieser komplexen Problemlagen erfordert die Integration neuropsychologischer und psychotherapeutischer Interventionstechniken. Der Vortrag gibt einen Überblick über die empirische Befundlage zur Wirksamkeit integrativer Behandlungsansätze zur Förderung der langfristigen Anpassung an die Folgen einer erworbenen Hirnschädigung. Exemplarisch werden Erfahrungen und Ergebnisse aus einem integrativen Modellprogramm für die postakute ambulante Behandlung kognitiver und psychischer Störungen nach erworbenen Hirnschädigungen vorgestellt. Fallbeispiele verdeutlichen die Problemlagen und therapeutischen Vorgehensweisen.