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Ringvorlesung Psychotherapie, Selbstmitgefühl in der Psychotherapie

01. Juni 2017
19:30 Uhr bis 21:00 Uhr
Uni Konstanz, Raum A702

Selbstmitgefühl in der Psychotherapie
Dr. Christine Brähler, Universität Glasgow und private Praxis, München
Scham und Selbstverurteilung sind zentrale transdiagnostische Prozesse, die psychische Erkrankungen aufrechterhalten. Geborgenheit, Verbundenheit, Güte sowie die Fähigkeit, Fürsorge annehmen zu können, sind wichtige Aspekte des Mitgefühls, die notwendig sind, um belastende Emotionen effektiv zu regulieren. Studien belegen die positiven Wirkungen von Mitgefühl auf Emotionsregulation, Perspektivübernahme und Wohlbefinden sowie dem Rückgang von Angst, Depression und Stress in klinischen-und nicht-klinischen Gruppen. Selbstmitgefühl erscheint zudem ein zentraler Wirkmechanismus in der Psychotherapie und im Achtsamkeitstraining zu sein. In den letzten Jahren wurden Trainingsprogramme und psychotherapeutische Interventionen entwickelt, die Mitgefühl mit uns selbst und mit anderen explizit trainieren.
In diesem Vortrag werden folgende Inhalte vermittelt: 1) das theoretische Modell von Mitgefühl, 2) der Forschungsstand zur Anwendung von mitgefühlsbasierten Interventionen, 3) Selbstmitgefühl und Mitgefühl als implizite Haltung des professionellen Helfers und als explizite psychotherapeutische Intervention.