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Integratives Denken und Handeln in der Psychotherapie – Möglichkeiten und Grenzen

07. Dezember 2017
19:30 Uhr bis 21:00 Uhr
Universität Konstanz, Hörsaal A 702

Bereits Mitte der 1980er Jahre wurde ein Trend zur Psychotherapie-Integration konstatiert, der enorme Herausforderung darstellt: Konzeptuelle Fragen und Begrifflichkeiten müssen geklärt und verfahrensübergreifende Forschungsprogramme aufgelegt werden. Die Prozesse, die bei „Integration“ eine Rolle spielen, müssen verstanden werden; die Weiter- und Neuentwicklungen müssen gut lehr- und lernbar sein. Es werden für Forschung und Praxis wichtige – prinzipiell prüfbare – Fragen aufgeworfen. Wann bringt ein Hinzufügen von Techniken, die nicht dem ursprünglichen Verständnis eines Therapieverfahrens entsprechen (z.B. Exposition in der psychodynamischen Therapie oder Übertragungsdeutung in der Verhaltenstherapie) einen Gewinn und wann einen Verlust? Wo muss an einer gemeinsamen Sprache über verschiedene theoretische Orientierungen hinweg zur Verständigung über Therapieprozesse gearbeitet werden? Welche Rolle spielen spezifische und allgemeine Wirkfaktoren und unter welchen Bedingungen gilt eine integrative Psychotherapiepraxis als „wissenschaftlich fundiert“? Entlang einer vor 30 Jahren vom U.S.-amerikanischen Institut für psychische Gesundheit (NIMH) aufgestellten Forschungsagenda und der sich seitdem weiterentwickelnden Integrationsversuche wird ein Überblick zum Thema gegeben – als Grundlage für eine gemeinsame Diskussion.

Prof. Dr. Frank Jacobi, Psychologische Hochschule Berlin