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Ergotherapie und Arbeitstherapie im Maßregelvollzug

Ergotherapie im Maßregelvollzug
Das ergotherapeutische Angebot in der Forensik versucht sich an individuellen Bedürfnissen der Patient:innen zu orientieren. In der Gruppentherapie wechseln handwerkliche, kompetenzorientierte Methoden mit gestalterischen und spielerischen Angeboten. Außerdem werden Freizeitaktivitäten im begleiteten Gruppenausgang erprobt.

Eine wichtige Aufgabe der Ergotherapie ist die Förderung von Grundarbeitsfähigkeiten, handwerklichem Können, von sozialen Kompetenzen sowie der Allgemeinbildung. Ein zentraler Bestandteil hierbei ist die Gartenarbeit mit und in der Natur bei der Pflanzenaufzucht,  Bodenbearbeitung  und Kompostherstellung. Dabei werden auch ökologische Grundkenntnisse und Zusammenhänge bewusst. Es werden ein Kräuterschaugarten betreut, mehrere Fischteiche versorgt, und ein kleiner Gemüse-und Blumengarten bewirtschaftet. Das geerntete Gemüse wird v.a. von den Patient:innen gekocht und verzehrt, um Gedanken über Selbstversorgung anzuregen.

Ein wichtiges Leitmotiv der Ergotherapie ist die Förderung von Motivation und Kreativität durch Lern-  und gestalterische Prozesse mit verschiedenen Materialien. Diese Erfahrungen gilt es dann umzusetzen für die Bewältigung von Alltagsproblemen. Sinnvolle Freizeitaktivitäten sollen diesen Prozess unterstützen.

Arbeitstherapie im Maßregelvollzug
Angepasst an die lange Verweildauer in der Forensik ist das Hauptziel der Arbeitstherapie innerhalb einer erfolgreichen Resozialisierung und Qualifizierung die Wiedereingliederung in den beruflichen Alltag zu sehen. Je nach Belastbarkeit und Lockerung werden verschiedene Arbeitstherapie-Settings angeboten. Nicht nur die Art der strafrechtlichen Unterbringung und der Stufenplan stellen besondere Ansprüche an den arbeitstherapeutischen Behandlungsplan, es wird auch großer Wert auf gute Teamarbeit und realitätsnahe Arbeitsbedingungen gelegt. Durch die Vernetzung der Therapeuten können die Patient:innen in ihrer persönlichen Weiterentwicklung und beruflichen Orientierung individuell unterstützt werden. Der Behandlungsverlauf wird mittels Therapiebericht regelmäßig dokumentiert und bei der stufenweisen Vollzugslockerung berücksichtigt.