Blick von einer Empore in einen bunt bestuhlten Festsaal mit Bühne.

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Die erste Azubi-Station am ZfP Reichenau

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Die erste Azubi-Station am ZfP Reichenau /

Gruppenbild der Auszubildenden mit ihren Praxisanleiterinnen und -anleitern.

Das Team der Azubi-Station mit Ausbildungskoordinatorin Vera Grothues (ganz rechts), Miriam Hellmig (Praxisanleiterin), Regina Ley (Pflegeentwicklung), und Christof Burth (Stationsleitung) im Hintergrund.

Junge Menschen, die mitten in der Ausbildung schon eine hohe Verantwortung übernehmen dürfen – das ermöglicht das Projekt „Azubi-Station“, das dieses Jahr zum ersten Mal am ZfP Reichenau stattfand. 

Ziel des Projektes war es, die Auszubildenden im Bereich Pflege möglichst realistisch auf die Herausforderungen und die Tätigkeiten im Stationsalltag vorzubereiten. Sie konnten ihre Handlungskompetenzen erweitern und lernen, die Theorie in der Praxis umzusetzen. Die Selbsterfahrung soll den Auszubildenden Sicherheit geben, ihnen in ihrer persönlichen Entwicklung helfen und das Verständnis für Pflege als Beruf stärken. 

Umfassende Vorbereitung


An den ersten beiden Tagen fanden vorbereitende Workshops für die Auszubildenden zu folgenden Themen statt: 

  • Dienstplanung
  • Gegebenheiten auf der Station und allgemein im ZfP Reichenau
  • Auffrischung in Kinästhetik
  • Informationen zu unseren Leitlinien, dem Krankenhausinformationssystem (KIS) und zum Umgang mit demenzerkrankten Patient:innen

Auch teambildende Maßnahmen standen auf dem Programm – schließlich hatte das achtköpfige Team zuvor noch nie miteinander gearbeitet.

Eintauchen in den Stationsalltag
 

Am 02. April war es dann soweit: der praktische Teil des Projekts begann und das Azubi-Team übernahm einen Bereich der Station 92. Zu den Aufgaben des Teams zählten nicht nur die tägliche Planung und Organisation, sondern vor allem auch die aktive Mitgestaltung und Umsetzung der alltäglichen Abläufe auf der Station.

Auch die tägliche Dokumentation und das Führen der Bilanzierungen bzw. Lagerungspläne gehört zu den Aufgaben des Azubi-Teams.

Eine junge Frau sitzt an einem Schreibtisch und notiert etwas in einem Buch.

Begleitet und unterstützt von der Ärztin Frau Marx simulieren die Auszubildenden die Reanimation an einer Übungspuppe.

Eine Gruppe junger Menschen kniet um den Torso einer Puppe und übt Reanimation.

Neben der täglichen Planung und Organisation des Stationsalltags gehört auch das Richten der Medikamente zu den täglichen Aufgaben.

Ein junger Mann mit tätowiertem Arm und in Pflegekleidung steht an einem Tisch und blickt in ein Laptop.

Im Gruppenraum der Station 92 fanden die regelmäßigen Übergaben und Reflexionsrunden mit den Praxisanleiter:innen statt.

Eine Gruppe junger Menschen sitzt um einen Tisch und ist in die Planung und Abstimmung vertieft.

Die Versorgung gestauter Beine und das Anlegen von Kompressionsverbänden sind Aufgaben, die in der Gerontopsychiatrie regelmäßig anfallen.

Zwei Auszubildende legen einer älteren Personen, die im Bett liegt, einen Kompressionsverband an den Beinen an.

Gute Stimmung bei der Stationshelferin und dem Auszubildenden bei der Versorgung der Patientinnen und Patienten.

Zwei junge Menschen stehen hinter einem Versorgungswagen mit Handtüchern und Kleidung und machen das Daumen-hoch-Symbol.

Die Auszubildenden leisteten Hilfestellung bei der Körperpflege der Patient:innen, organisierten Blutentnahmen, Gespräche und Teambesprechungen, kümmerten sich um die Dienstplangestaltung, Übergaben, Essenbestellungen, Pflegeplanungen und Dokumentation. Auch das Aufnahme- und Entlassmanagement sowie die Abstimmung mit ärztlichem und therapeutischem Fachpersonal und das Richten der Medikamente zählten zu den täglichen Aufgaben des Teams. 

Während der Projekttage arbeiteten drei Auszubildende im Frühdienst und jeweils zwei im Spätdienst. Unterstützt wurden die Azubis von einem Team aus Praxisanleiter:innen. Diese übernahmen jedoch lediglich eine beratende Hintergrundfunktion. 

Persönliche Entwicklung und neue Perspektiven


Insgesamt zogen alle eine positive Bilanz aus der ersten Azubi-Station. Die intensiven Erfahrungen vermittelten den Auszubildenden ein realistisches Bild des Stationsalltags und stärkten ihr Vertrauen in die eigene Handlungsfähigkeit. 

„Die Abläufe auf Station sind deutlich komplexer und schnelllebiger, als ich erwartet hatte. Auch die administrativen Aufgaben und das Dokumentationssystem sind nicht zu unterschätzen“, berichtet eine Teilnehmerin. Durch das Projekt habe sie viele neue Aspekte des Pflegeberufs kennengelernt. Besonders die direkte Arbeit mit den Patient:innen empfand sie als sehr bereichernd.

Neben fachlichen Kompetenzen konnten die Auszubildenden auch persönlich wachsen.  „Am Anfang hatte ich Angst und habe mich gefragt, ob ich das überhaupt schaffe", erzählt ein Auszubildender. „Doch mit der Zeit haben wir uns immer sicherer gefühlt und sind als Team zusammengewachsen.“ 

Im Rahmen des Projektes wurde auch die Kommunikation untereinander gefördert, sowie die Zusammenarbeit mit anderen Bereichen und Berufsgruppen. 

Mehr über unsere generalistische Pflegeausbildung finden Sie hier und in unserem Karrierebereich

 

Durchgebissen: Reflexion und Abschluss des Projektes


Am Ende der zwei Wochen wurden die Leistungen der Auszubildenden im Rahmen einer Abschlussveranstaltung gewürdigt. „In den knapp 14 Tagen haben unsere Azubis Teamgeist und Biss bewiesen“, betont Ausbildungskoordinatorin Vera Grothues. „Sie sind in ihren neuen Rollen aufgegangen und haben auch schwierige Situationen gemeistert, ohne sich die Zähne auszubeißen.“ Dieses Engagement und Durchhaltevermögen bis(s) zum Schluss wurde von Vera Grothues und Dragana Leidolt (Pflegedienstleitung der Alterspsychiatrie) in der Abschlussveranstaltung am 14. April gewürdigt. Und so erhielten die Auszubildenden – angelehnt an ihren „Biss“ im Projekt – ein goldenes Gebiss aus dem 3D Drucker als Erinnerung. 

Auch die Beteiligten selbst bewerteten das Projekt positiv. Besonders die intensive Betreuung, die Teamarbeit und der Lernerfolg in der Praxis wurden hervorgehoben. 


Nach dem erfolgreichen Projektabschluss soll es auch im nächsten Jahr wieder eine Azubi-Station geben.